Mantis religiosa
(ein geschütztes Tier)

Die faszinierende Welt der Gottesanbeterin

Profil einer männlichen Mantis religiosa

Bildquelle: Krüger B. 2012

Steckbrief

Wissenschaftlicher Name:
Mantis religiosa L., 1758
Ordnung:
Fangschrecken (Mantodea)
Größe:
Weibchen 7 cm, Männchen 5-6 cm
Lebensraum:
Offene Grasfluren, Brachen, Ruderalflächen, Gärten
Verbreitung:
Europa, Asien, Afrika
Lebensweise:
Räuberisch
Ernährung:
Vorwiegend Insekten und Spinnentiere

Überblick

Die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) ist eine Fangschreckenart, deren Verbreitungsgebiet sich vom südlichen Europa bis nach Asien erstreckt. Ursprünglich nur in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Saarland gefunden, breitet sie sich seit den 1990er Jahren Richtung Norden aus. In Brandenburg wurde sie erstmals 2007 gesichtet und ist nun in der Südhälfte recht weit verbreitet.

Weibliche Mantis religiosa bei der Jagd

Bildquelle: Krüger B. 2005

Habitat

Die Gottesanbeterin ist eine wärmeliebende Art und bevorzugt sonnige Lebensräume wie offene Grasfluren mit strukturgebenden Stauden, Brachen und Ruderalflächen. Überraschend oft findet man sie auch in Gärten und innerhalb von Ortschaften und Städten. In geschlossenen Wäldern wird man sie hingegen nicht finden.

Verbreitungsgebiet

Das Verbreitungsgebiet der Europäischen Gottesanbeterin erstreckt sich vom südlichen Europa von Portugal über Spanien, Frankreich, Italien, über den Balkan, in die Türkei bis nach Asien. Auch in Afrika kommt die Gottesanbeterin vor. Aktuell ist die Fangschrecke in der Südhälfte Brandenburgs recht weit verbreitet, in den nördlichen Landkreisen hingegen liegen erst seit Kurzem vereinzelte Meldungen vor. Auch in Berlin wird die Art immer häufiger nachgewiesen.

Lebenszyklus

Die Gottesanbeterin durchläuft in ihrem Leben mehrere Stadien. Nach der Paarung legt das Weibchen ihre Eier in einem speziellen Schaumnest, der Oothek, ab. In unseren Breiten überwintert die Oothek; die erwachsenen Gottesanbeterinnen sterben im Winter. Aus diesen Eiern schlüpfen im Mai/Juni die Nymphen, die bereits wie kleine Gottesanbeterinnen aussehen. Sie durchlaufen mehrere Häutungen, bis sie schließlich zu erwachsenen Tieren heranwachsen.

Beobachtungstipps

Die Gottesanbeterin ist tagsüber aktiv und kann bei ruhigem und vorsichtigem Herangehen gut beobachtet werden. Besonders gut lassen sie sich in den Morgenstunden finden, wenn sie sich an sonnigen Plätzen aufwärmen. Mit ihrer grünen bis braunen Färbung sind sie jedoch perfekt getarnt und nicht leicht zu entdecken.

Bestimmungsschlüssel

Wenn Sie im Meldeformular die korrekte Zuordnung eintragen möchten, können Sie mit Hilfe des Bestimmungsschlüssels ermitteln, ob es sich um eine Oothek, Nymphe, ein adultes Weibchen oder Männchen handelt.

Bestimmungsschlüssel

Weiterführende Links

Meldeformular

Haben Sie eine Gottesanbeterin gesichtet? Helfen Sie uns, die Verbreitung dieser faszinierenden Art besser zu dokumentieren, indem Sie Ihre Beobachtung melden. Nutzen Sie dazu unser einfaches Meldeformular.

Meldeformular